Sie Schweinehund!

Nein, ich schließe nicht an Herrn Handkes „Publikumsbeschimpfung“ an, sondern ich möchte heute etwas ganz Anderes mit Ihnen besprechen: Ihren INNEREN SCHWEINEHUND, wie er oft „liebevoll“ genannt wird.


Viele wollen ihn loswerden und besuchen Seminare, lesen Bücher, lassen sich hypnotisieren, stellen sich stundenlang auf den Kopf und … - ersetzen ihn oft durch ein Modell anderer Rasse, oder behalten ihn einfach – scheinbar ungeliebt, ungewollt – aber doch da. – (Ganz abgesehen von dieser Wortkreation: Schwein und Hund ??? )

 

Gehen Sie bitte mit mir einen Schritt zurück. Worum geht es bei der Thematik wirklich: Mit dem inneren Schweinehund bezeichnen wir Anteile von uns, Wesenszüge oder Eigenschaften, die wir nicht schätzen, die andere an uns nicht schätzen, kurz gesagt, etwas, was wir loswerden wollen.

 

Also gehen wir zum Coach, Psychologen, Kinesiologen, Hypnotiseur, oder wer uns sonst noch einfällt und wollen uns „reparieren“ lassen.

 

Ja sind Sie denn kaputt?

 

Sicherlich nicht! Das sind doch SIE! Also, wenn Sie in Zukunft von Ihrem inneren Schweinehund sprechen, seien Sie sich bewusst, dass Sie von sich reden. – ICH würde Sie nie als solchen bezeichnen.


Dadurch, dass der durch diese Bezeichnung irgendwie nichts mit Ihnen zu tun zu haben scheint, nehmen Sie sich selbst die Macht, etwas zu ändern – für Fremdkörper holen wir uns Spezialisten und geben die Verantwortung ab. Schade!


Wenn Sie das nicht  möchten, lade ich Sie ein, mit mir

ein kleines Experiment zu machen, das ich Sie bitte mindestens 3 Wochen durchzuhalten:

1. Schritt

 

Haben Sie auch einen (oder mehrere) inneren Schweinehund, der Sie abhält, Verhaltensweisen an sich zu ändern?

Wenn ja, nennen Sie ihn: - geben Sie Sie, diesem Wesenszug oder dieser Eigenschaft einen Namen: z.B. Faulheit, Feigheit, Unordentlichkeit, Aggressivität, Gefräßigkeit, Nikotinsucht, ….

 

…………………………………

 

2. Schritt

 

Und jetzt wird es richtig spannend: Nennen Sie 3 Situationen, in denen dieser Wesenszug von Vorteil ist. Sagen Sie jetzt nicht: „Das ist Blödsinn!“ – versuchen Sie es doch!

 (Sind Sie der Meinung Sie seien zu dick und gefräßig?

  1. 1.    Sie können länger ohne Nahrung auskommen, als andere Menschen. HA!
  2. 2.    Im Falle einer Krankheit haben Sie was zum „Zehren“.
  3. 3.    Sie können gutes Essen schätzen und genießen.
  4. 4.    Sie verschwenden kein Essen….)

……………

……………

………… es dürfen auch mehr sein!

Gratuliere! Sie müssen nicht repariert werden! Sie haben eine Eigenschaft, die in manchen Situationen nützlich sein kann – und außerdem haben Sie Humor!  Auch wenn Ihnen das schwerfällt! Machen Sie weiter. Sehen Sie auch das Gute.

 

3. Schritt

 

Und weiter geht es: - Suchen Sie das Gegenteil von der Eigenschaft, die Sie ablegen wollen. Vermeiden Sie „Nicht-…“ Formulierungen. Suchen Sie die ALTERNATIVE. (in unserem Beispiel: Maß halten, Konsequenz, Ausdauer, …)

………………………………

In welchen Situationen und wann haben Sie DIESE Eigenschaft schon einmal verkörpert oder geschafft?

…………………

……………………

……………………

Ach, Sie können es ja doch!

 

4. Schritt

 

UND JETZT GANZ WICHTIG: Welche Emotionen und Umstände sind verbunden mit den Situationen, in denen Sie erfolgreich waren?

………………………

Nun können Sie sich daran erinnern, wie das war, wenn Sie das nächste Mal etwas an Ihrem Verhalten ändern wollen.- Sie haben es schon einmal erfolgreich geschafft!

 

5. Schritt

 

Bitte wiederholen Sie den folgenden Satz mindestens 3 x täglich 3 x über 3 Wochen:

 

„Ich achte mich und nehme mich so an wie ich bin, weil ich weiß, dass ich ……….….. als auch ………………..(Gegenteil/Alternative) sein kann.

Ich achte meine bewussten Entscheidungen für die eine oder andere Möglichkeit.“

 

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen auf dieser Reise zu Ihnen selbst und arbeite gerne persönlich an hartnäckigere  n Eigenschaften oder Situationen mit Ihnen.

 

Es grüßt Sie herzlich

Ihre Anita Molzbichler

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