Familie ist eine Gruppe von Menschen, die Dich mit jemandem verwechseln, der Du warst, als Du ein Kind warst.
Dieses Zitat passt auf viele Familien und deren Konflikte, die mir tagtäglich begegnen:
Gerade innerhalb der eigenen Familie machen wir uns oft nicht die Mühe, einander täglich neu zu begegnen. Die Menschen, die uns am nächsten sind, beobachten wir am seltensten mit Interesse und Aufmerksamkeit. Das führt in der Folge zu Verletzungen, Ungerechtigkeit und Sprachlosigkeit.
Den Menschen in unserem nächsten Umfeld hören wir nicht länger zu – wir wissen ohnehin, was sie denken und sagen…
Die Menschen in unserem Umfeld fragen wir selten um ihre Meinung – wir kennen sie ja schon…
Die Menschen in unserem Umfeld betrachten wir nicht mehr mit Wohlwollen und Neugier –wir wissen ja, wie sie aussehen…
Bei den Menschen in unserem Umfeld fragen wir uns nicht mehr, wie sie sind – wir haben uns ja unser Urteil gebildet…
Die Menschen in unserem Umfeld loben wir nicht – sie wissen ohnehin, was wir denken …
Schade – den Menschen, die uns am nächsten sind, die wir am liebsten haben, geben wir auf diese Art die wenigste Chance aus Weiterentwicklung. Wir haben uns schon so an sie gewöhnt, dass wir uns nicht mehr bemühen.
Sich zu bemühen heißt aber: Achtsam und aufmerksam sein.
Haben das unsere Liebsten nicht verdient? Haben die Menschen, denen wir uns nahe fühlen nicht verdient, dass wir sie so sehen, wie sie sind - ganz ohne Verwechslung.
Es grüßt sie herzlich Ihre
Anita Molzbichler