Leben umständehalber abzugeben

Kürzlich bin ich  über ein Buch gestolpert mit dem Titel „Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend“ von Andreas Altmann.

Sie haben recht – auch mir blieb der Mund, ob so viel Sch…. offen. Als notorische Leseratte habe ich dennoch etwas weiter gesucht, denn ein Verlag, der unter diesem Titel ein Buch herausbringt, muss sich ja was gedacht haben. Im Internet habe ich einen Beitrag gefunden, in dem der Autor über seine Motivation zum Schreiben dieses Buches spricht – der Titel war nur Arbeitstitel und gefiel dem Verlag – Naja!

Zur Motivation des Autors: Ich habe das Buch dann nicht gekauft – werde ich wahrscheinlich auch nicht.

 

Der Titel und vor allem die vielen Kommentare von Lesern haben mich aber zum Nachdenken angeregt:

 

Wie oft machen wir die „Umstände“ dafür verantwortlich, warum wir etwas tun, oder nicht?

Natürlich prägen uns die Erlebnisse unserer Vergangenheit – all das was wir schon gelernt und erfahren haben, macht den Menschen aus, der wir sind. Vieles ist hilfreich, anderes weniger. Wenn es nicht klappt, machen wir gerne die Umstände dafür verantwortlich.

 

Vergessen wir etwa manchmal vor lauter „Umständen“, uns die alles entscheidende Frage zu stellen?

 

Wo will ICH in meinem Leben hin?

 

Vor lauter Beschäftigung mit den Umständen wissen wir oft gar nicht mehr, was WIR wollen.

 

ACHTUNG: Passen Sie auf, was Sie auf diese Frage antworten! Überprüfen Sie genau, ob das, was Sie antworten etwas ist, was Sie WOLLEN, oder was Sie GLAUBEN zu wollen, oder gar was Sie glauben, dass andere wollen, dass Sie wollen,….

 

Trickreich – ich weiß.

 

Alle wollen etwas.- Wie soll man da wissen, was man selbst will?

 

Die Lösung: Nehmen Sie Papier und Bleistift und schreiben Sie untereinander all das auf, was Ihnen einfällt, was SIE so im Leben wollen (Sie können auch jeden Gedanken auf einen eigenen kleinen Notizzettel schreiben – das erleichtert die Arbeit ein wenig). – Auch die kleinen, scheinbar absurden Dinge aufschreiben – gerade die!

 

Schreiben Sie, schreiben Sie, schreiben Sie……

 

Fertig? Nun kommt der spannende Teil:

Legen Sie einen Finger auf den ersten Punkt Ihrer Liste, oder den ersten Notizzettel, schließen Sie die Augen und spüren Sie, was Sie in Ihrem Körper wahrnehmen.

Kein Feuerwerk? – Das ist in Ordnung!

Lassen Sie mit geschlossenen Augen Ihren Finger tiefer gleiten, dort, wo Sie den nächsten Punkt vermuten.

-         und spüren Sie, ob Sie in Ihrem Körper Veränderungen wahrnehmen.

Sehr gut! Gehen Sie auf diese Weise die Liste/alle Zettel durch. Die meisten Menschen können feine Unterschiede wahrnehmen. – Wenn nicht – lesen Sie den Wunsch, schließen Sie kurz die Augen und überprüfen Sie, wo im Körper Sie diesen Wunsch wahrnehmen können.

 

Lassen Sie die Augen geschlossen und genießen Sie einfach die Unterschiede.

 

Habe ich schon gesagt, dass Sie bei dieser Übung ein paar Minuten Ruhe haben sollten?

 

Sie werden bemerken, dass unterschiedliche „Wünsche“ verschieden stark empfunden werden. Sollten Sie überrascht sein, dass Dinge, die Sie sonst sehr hoch auf Ihrer Wichtigkeitsskala gewertet hatten, nicht die großen Gefühle auslösen – kein Problem! Setzen Sie sich mit dem Gefühl auseinander, das entsteht, wenn Sie dieses Ziel tatsächlich erreicht haben. Was gehört dazu? Was brauchen Sie noch? Fühlt es sich langsam wirklich stark und gut an? Dann kommen Sie der Umsetzung schon näher!

 

NEBENWIRKUNGEN DIESER ÜBUNG: Es kann sein, dass Ihre Motivation und Ihre Freude am Umsetzen zunehmen! Es kann sein, dass Sie Dinge anders sehen! Es kann sein, dass Sie erkennen, was IHNEN wichtig ist!

 

Viel Spaß beim Blick nach vorne! - Wenn es keine Umstände macht!

 

Herzlichst Ihre

 

Anita Molzbichler

 

 

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