Von Grenzgängern und Liebestötern

 

Haben Sie schon einmal etwas gemacht, das ganz klar gegen Ihren eigenen Wunsch war, nur um jemand anders etwas „zuliebe“ zu tun?

(Wir sprechen hier nicht von jenen Dingen, die im Leben und Zusammenleben, die einfach notwendig sind, zu tun. Der Müll muss nicht aus Liebe weggebracht werden, sondern, weil Sie keine Ratten in der Küche wollen.)

 

Grundsätzlich wäre ja noch nichts dabei, vorausgesetzt, Sie tun das, was Sie tun aus Liebe und gerne – oder?

 

Diese Frage erörterte ich mit einer Klientin vor einigen Tagen. Wohin die Diskussion führte war interessant, nämlich zu weiteren Fragen:

 

Ist es Liebe, Dinge zu tun, die klar nicht zu unserem besten und gegen unseren eigenen Willen sind  – voller Wut und Vorwürfe gegen andere?

Wo sind die eigenen Grenzen?

Wo bleibt die Liebe, wenn wir Grenzen setzen?

 

Was ist Liebe?

Ist es Liebe, von anderen Dinge zu fordern, die diese nicht geben wollen?

Ist es Liebe, den anderen nicht zu informieren, dass man etwas nicht will?

Ist es Liebe, beleidigt zu sein, wenn man nicht bekommt, was man will?

Ist es Liebe, beleidigt zu sein, wenn man SELBST etwas tut, was man nicht will?

Ist es Liebe, wenn es Bedingungen gibt – auf beiden Seiten?

 

Wir waren uns in der Theorie einig, dass Ehrlichkeit in jeder Beziehung der richtige Weg sei.

 

Das führte uns dann rasch ins richtige Leben zurück:

* Wie sagen Sie einem Menschen LIEBEvoll, dass Sie ab nun nicht weiter über Ihre eigenen Grenzen gehen werden, um eine vermeintliche Liebe zu hätscheln?

* Wie sagen Sie einem Menschen, dass Sie ihn LIEBEN, aber nicht um den Preis der Selbstaufgabe?

* Wie sagen Sie einem Menschen, dass SIE ein neues Bild von der LIEBE entdeckt haben, das Sie gerne mit dem anderen teilen wollen?

 

Da fielen mir die Sätze ein, die wir uns alle schuldig sind, die Sie sicherlich schon kennen, aber vielleicht schadet es nicht, sie wieder einmal zu lesen:

 

Ich liebe dich, aber MICH liebe ich auch.

Ich liebe dich und freue mich, wenn es dir gut geht. Daher werde ich mich bemühen, so zu handeln, wie es für uns beide am besten ist.

 

Ich wünsche Ihnen, dass Sie das, was Sie für andere tun LIEBEND GERNE machen!

 

Liebend gerne stehe ich für Sie in meinen Seminaren und Coachings zur Seite.

 

Ich grüße Sie herzlich

Anita Molzbichler

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