Mittel gegen Ohnmacht

Waren Sie schon einmal ohnmächtig? Der Weg dorthin ist nicht lustig: Gerade waren Sie noch ganz klar im Kopf, plötzlich gehorchen Ihnen Ihre Körperteile nicht mehr, alles klingt wie durch Watte und …. Sie werden plötzlich wieder wach, liegen irgendwo und besorgte Menschen beugen sich über Sie.

 

OHNMACHT – einmal ein Wort, das klar ist: „ohne Macht“ sein, etwas tun zu können – oder zu MÜSSEN. Manchmal fühlen wir uns in unserer Umgebung ohnmächtig. Wir müssen zusehen, wie Menschen, die wir lieben, krank sind, schwere Schicksale oder Herausforderungen zu meistern haben und wir können – ganz genau – NICHTS tun.  

 

(Achtung: Ich unterstelle Ihnen im folgenden nicht, dass Sie Ihre Freunde nicht unterstützen, aber vielleicht mögen Sie ja über den folgenden Dankansatz nachdenken.)

 

Warum glauben wir überhaupt, etwas tun zu müssen, oder wollen? Natürlich, weil wir MITLEID haben – wir LEIDEN MIT. Da Menschen bestrebt sind, nicht zu leiden – wer will das schon? -  wollen sie natürlich die Situation ändern – aber sind – richtig: OHNMÄCHTIG, da es sich ja um die Herausforderung eines anderen Menschen handelt.

 

So, das war nun die Anamnese – was für schöne Wort mit heute einfallen!

 

Also: Wir befinden uns in einer Situation des MIT-LEIDENS, was wir nicht wollen und, weil wir ja auch schon viele schlaue Bücher gelesen haben, wissen wir: Mit-leiden hilft niemandem – mit-FÜHLEN schon.

 

Wie geht das jetzt? Wo liegt der Unterschied?

Der Unterschied liegt in der Ohnmacht: Beim Mit-leiden wollen wir etwas ändern, oder glauben etwas ändern zu müssen oder gar zu können, weil es UNS beim Zuschauen nicht gut geht – beim Mit-fühlen erkennen wir, dass es einem Menschen nicht gut geht und wir können von ganzem Herzen den Satz sagen:

 

„Ich sehe, du hast es im Moment schwer. Wenn es etwas gibt, wie ich dich mit meinen Fähigkeiten unterstützen kann, lass es mich wissen. Ich bin da!“

 

Versuche Sie diesen Satz einmal – Sie werden von seiner Wirkung überrascht sein: Sie geben damit einerseits dem Menschen, den Sie mögen, die Kompetenz, die Macht zurück, selbst alles zu schaffen, zeigen aber andererseits, dass SIE für ihn da sind. Sie geben keinen guten Rat, oder übernehmen und ent-mächtigen so den anderen. – Und das ist ein großes, MACHTvolles Geschenk: nämlich Vertrauen! Dafür stellen Sie sich als Ressource, als gute Kraft, zur Verfügung.

 

Wer wünscht sich das nicht?

 

Es grüßt Sie herzliche Ihre

 

Anita Molzbichler

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