Heute schon gelobt

Oder ob wir uns vom Dackel unterscheiden

 

In vielen der vielen Bücher zu Kommunikation, Motivation und Führung wird Ihnen geraten, dass es Sinn macht, positives Feedback – ich nenne es ganz simpel Lob (ich mag diese beinahe vergessenen Worte meiner Muttersprache) - zu geben. Wie das auszusehen und sich anzuhören hat, wird Ihnen in diesen Büchern ebenfalls vermittelt. – Es gibt auch Seminare dazu!


Und sie stimmen alle.

 

Doch scheint es, dass sie nicht immer so gut funktionieren. – Sind die Menschen um Sie herum, oder gar Sie selbst, als Empfänger solch „positiven Feedbacks“, voll motiviert und voller Tatendrang? Sind SIE freudig und begeistert an Ihrem Tagewerk und in Ihrem Leben, wo doch so viele Menschen in Ihrem Umfeld solche Bildungsprogramme durchlaufen haben?

 

Offenbar nicht immer – fehlt da etwa was? Oder merken Sie immer schon, dass Ihr Gegenüber gerade versucht, Sie mit „positivem Feedback“ zu manipulieren? – hartes Wort – motivieren natürlich – wir können es auch noch abschwächen indem wir sagen: „positiv motivieren“. – Das Ergebnis bleibt aber immer das gleiche: Nicht-Motivation

 


Mir scheint oft, dass das in Büchern angepriesene Ziel von Motivation und Mit-Menschenbeglückung eher durch ein Stück Schokolade zu erreichen wäre.

 

Also ein LECKERLI: funktioniert bei fast allen Haustieren – und da die Methode von Menschen erfunden wurde (ich habe noch keine Wolfsrudel-Doku gesehen, wo der Leitwolf Leckerlis ausgeteilt hat), liegt dieser Form der Motivation auch Menschen-Logik zugrunde. (Und was tue ich nicht alles für Schokolade…)


Ich denke, Lob und Anerkennung werden als Leckerli zur Manipulation anderer missbraucht und führen – da eben mit dieser Intention gegeben – auch häufig nicht ans Ziel.  


 

Stellen Sie sich nun vor, SIE stolpern frisch fröhlich durch Ihr Leben und treffen einen Menschen, der seine Arbeit gut macht. Was wäre, wenn Sie ihm sagen würden, dass Sie es schätzen, dass er seine Arbeit gut gemacht hat?


Sie haben recht! Wozu auch? Er bekommt ja dafür bezahlt, seinen Job zu machen – ich vergaß!


Anderes Szenario: SIE sind an Ihrer Arbeitsstelle und machen Ihren Job sorgfältig wie immer. Plötzlich kommt ein Kunde herein, begrüßt Sie und sagt zu Ihnen: „Schön, dass SIE mich heute wieder bedienen. Ich fühle mich da immer gut beraten und gut aufgehoben.“

 

- NAAA? Freut Sie das nicht ein bisschen? – obwohl Sie für Ihren Job ja auch bezahlt werden? Freuen Sie sich nicht ein ganz klein wenig, dass Ihr Engagement auch gesehen wird und dass Sie die Tatsache, dass Sie Kopfschmerzen haben, nicht an Ihrem Kunden ausgelassen haben, Früchte zeigt – Ihr Kunde wird wieder kommen, Ihre Firma weiter empfehlen, Ihr Job bleibt erhalten,…

 

 

Geben Sie es doch zu! Wir alle stehen auf Lob! Auch wenn wir für manche Leistung bezahlt werden!


Was wäre also, wenn Sie in Zukunft Ausschau halten nach Menschen, die LOBenswert sind. Nach Dingen, die SCHÄTZENSwert sind, die Ihnen Ihr Dasein ANgeNEHM machen?


Wenn Sie dem „Täter“ solcher Situationen dann noch sagen, was genau für Sie ein SCHATZ war, den Sie gerne ANNEHMEN (Sie haben die Worte gefunden, die im letzten Absatz versteckt waren…) und sich dafür bedanken, haben sie gleich 2 Menschen den Tag verschönt:


Ihrem Mit-Menschen und Ihnen selbst

 

Der positive Nebeneffekt: MOTIVATION und zwar für beide!

 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und frage mich, ob Ihr Dackel nicht mit Streicheleinheiten und Zuwendung auch motiviert wird und gehorcht (dauert vielleicht länger, funktioniert dann aber immer)


Ihre Anita Molzbichler

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